WE6/WE8 2-Holzkessel m/Sp

Monovalente 2-Holzkesselanlage mit Speicher

Hier und auf dem Merkblatt ist nur die monovalente Variante WE6 beschrieben. Die detaillierteren Kurzbeschreibungen sind jedoch als monovalente Variante WE6 (2 Holzkessel) und als bivalente Variante WE8 (2 Holzkessel, 1 fossiler Kessel) erhältlich.

Hauptmerkmale

  • Mit mindestens 5 Temperaturfühlern wird der Istwert des Speicheladezustandes berechnet. Die 6 Speicherbereiche zwischen den 5 Fühlern entsprechen 0/20/40/60/80/100%. Hauptregelgrösse ist der Speicherladezustand, und der Sollwert beträgt z. B. 60%. Der Leistungsregler erzeugt aus der Sollwert-Istwertabweichung des Speicherladezustandes den Sollwert für die Leistung der Holzkessel: Istwert Speicherladezustand kleiner als Sollwert --> Leistungssollwerte werden erhöht; Istwert Speicherladezustand grösser als Sollwert --> Leistungssollwerte werden reduziert.
  • Die Folgeschaltung funktioniert zuerst manuell: "Kessel 1 allein" - manuelle Umschaltung auf "Kessel 2 allein" - manuelle Umschaltung auf "automatische Folgeschaltung".
  • Die automatische Folgeschaltung funktioniert dann wie folgt: "Kessel 2 allein" - Zuschaltung von Kessel 1 und "Parallelbetrieb Kessel 1 und 2" (beide Kessel erhalten den gleichen Sollwert für die Feuerungsleistung). Wenn einer oder beide Kessel mit einer automatischen Zündung ausgerüstet sind und der Wassergehalt des Brennstoffes < 45% ist, können die Kessel automatisch zu- und weggeschaltet werden.
  • Aufteilung der Gesamtleistung in der Regel 33% auf den kleinen und 67% auf den grossen Holzkessel.
  • Der kleinere Holzkessel muss so dimensioniert sein, dass bei Schwachlastbetrieb die mittlere Tagesheizlast grösser ist als die für einen emissions- und wartungsarmen Betrieb erforderliche minimale mittlere Tagesheizlast.
  • Die Mischventile haben zwei Funktionen:
    - Austrittstemperaturregelung: Ladung des Speichers mit konstanter Temperatur
    - Rücklaufhochhaltung: Begrenzung der Kesseleinstrittstemperatur auf einen vorgegeben Wert (die Rücklaufhochhaltung hat Priorität vor der Austrittstemperaturregelung)
  • Die Holzkessel müssen ein externes Sollwertsignal für die Feuerungsleistung verarbeiten können.

Vorteile

  • Dank der monovalenten Lösung ist keine fossile Primärenergie erforderlich.
  • Mit dem Speicher kann die Wärmemenge einer Stunde Vollast des Holzkessels gespeichert werden. Wenn der Speicher z. B. zu 60% gefüllt ist, kann typischerweise während etwa 1,5 Stunden die 1,5-fache Leistung des Holzkessels abgegeben werden. Deshalb können die Holzkessel kleiner dimensioniert werden als bei einer Anlage ohne Speicher.
  • Plötzliche Leistungsänderungen der Wärmeabnahme wirken sich durch den Speicher verzögert auf die Wärmeproduktion aus. Damit ergibt sich ein kontinuierlicher und emissionsarmer Betrieb des Holzkessels.
  • Gegenüber WE1 und WE2 ergibt sich durch den zweiten Holzkessel eine höhere Versorgungssicherheit.
  • Schwachlastbetrieb kann mit dem kleinen Holzkessel gut abgedeckt werden.
  • Ausbaureserve mit entsprechend hohen Investitionskosten möglich (teure Holzkessel).

Nachteile

  • Die Abdeckung der Lastspitzen an den wenigen kalten Tagen im Jahr erfordert wesentlich grössere Holzkessel als bei einer bivalenten Anlage (bei einer bivalenten Anlage könnte die Gesamtleistung der Holzkessel auf 50...60% gesenkt werden, um 80...90% des Wärmebedarfes mit Holz abzudecken).
  • Ohne fossilen Kessel ist beim Ausfall des gemeinsamen Brennstofftransportsystems der Holzkessel keine Northeizung möglich.
  • Kosten für den Speicher und den zusätzlichen Raumbedarf.